Der Jobcenter-Poker um die Arbeitsunfähigkeit

20 Mär

Immer mehr Jobcenter-Mitarbeiter vertreten mittlerweile die Rechtsauffassung, daß eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) nicht ausreichen soll, um Hartz IV-Opfer von den Einladungen beim Jobcenter/Maßnahmeträger/Zeitarbeitsmessen zu entbinden. Wer nicht bettlägerig ist, der soll gefälligst zu den Vorladungen erscheinen. Das darauffolgende Argument lautet dann immer, wer zum Jobcenter kommen kann, der kann eventuell auch noch 3 Stunden pro Tag arbeiten.

Dabei sind Jobcenter-Mitarbeiter in der Regel Arbeitsvermittler oder Fallmanager und verfügen über keinerlei Sachverstand, wie ein Arzt oder Jurist, um das überhaupt adäquat beurteilen zu können. Autoritäre Methoden den Erwerbslosen nach Art des „Dr. Mengele der BA“ zu erziehen scheitern in der Regel kläglich,  ja sind sogar kontraproduktiv, denn inzwischen erzieht der moderne Erwerbslose von heute seine Jobcenter-Mitarbeiter. Der Erwerbslose wird dadurch völlig unangreifbar und verkehrt quasi sanktionsfrei im Jobcenter.

Dieses Verhalten der Umkehrung könnte man zwar getrost, als anti-autoritär bezeichnen, verläuft aber extrem unterschwellig, weit unterhalb der Bewußtseinsschwelle oder des Ereignishorizontes des Jobcenter-Mitarbeiters, es sei denn, der Erwerbslose geht auf Konfrontationskurs und bringt plötzlich seine eigenen Fragebögen mit. Doch zurück zum eigentlichen Problem. Wem die AU nicht ausreicht, der kann den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) einschalten und ein Gutachten nach §56 SGB II einfordern.

Erwiesen ist, daß Hartz-IV psychisch krank macht. Da können schon mal etliche Wochen, Monate, wenn nicht Jahre an Arbeitsunfähigkeit zusammenkommen. Hier eine Übersicht, woran man mittlerweile erkranken kann. Oft reicht schon eine „Karte“ der folgenden Blätter aus, um den gelben Schein für etliche Wochen zu bekommen. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit in Klammern steht für das gesamte jeweilige Blatt. Einblicke zur Selbsterkenntnis vermittelt das Script „Lieber krank feiern als gesund schuften“ und natürlich der ICD-10-Code.

 

Royal Flush (3 Jahre)

Angstzustände / Klaustrophobie / Qualifizierungs-Apnoe / Jobcenter-induzierte Psychose / Zeitarbeit-induzierte Zyklothymie (dauerhafte Instabilität von Antrieb und Stimmung)

 

Straight Flush (2 Jahre)

Fallmanager-induzierte Foramen ovale persistens (Herz-Neurose) / Saisonal abhängige Depression / Soziale Phobie / Affektive Störungen / Niedriger Blutdruck

 

Four of a kind (1 Jahr)

Jobcenter-induziertes Burnout / Jobcenter-induziertes Borderline / Jobcenter-induzierte Bipolare Störung / Jobcenter-induzierte Bulimie / Schwindelanfälle

 

Full House (4 Wochen)

 Asthma bronchiale / Akute Bronchitis / Arthrose / Zeitarbeit-induzierte Diarrhoe (Durchfall) / Zahnschmerzen begleitet von Migräne

 

 

Funny_Joke

 

 

passend auch dazu

 

Sanktionen (ausgetrickst)

Sanktionsfrei durch krankheitsbedingte Erwerbsunfähigkeit

Welcher Arzt als Gutachter für eine krankheitsbedingte Erwerbsunfähigkeit ist nicht befangen?

Neulich beim Gutachter